Strobl

Adresse:
Österrr. Bergrettungsdienst – Ortsstelle Strobl
5350 Strobl, Alte Bundesstraße 3

E-Mail:
Telefon: +43 664 4644043

Informationen:

  • Mitglieder: 32
  • Seehöhe: 545
  • Einwohner: 3.600 ca.
  • Fläche in km²: 93,88

Einsatzgebiet
Gemeindegebiet Strobl

Einsatzgebiet Ortsstelle Strobl

Manfred Grabner

Ortsstellenleiter
Weinbach 115
5360 St. Wolfgang

E-Mail:  
Telefon: +43 664 4644043

Vorgänger (Ortsstellenleiter seit 1948):

  • Franz Stehrer (1948-1970)
  • Rudolf Engljähringer (1970-1987)
  • Josef Stehrer (1987-1993)
  • Josef Lindenthaler (1993-2010)
  • Ingo Kronawettleitner (2010-2015)

Matthias Unterberger

Stellvertreter

Geschichte

Die Bergrettung – ursprünglich Bergwacht – hat eine sehr lange Tradition in Strobl am Wolfgangsee. Sie entstand 1896, zu einer Zeit als sehr viele Fremde unsere Berge erstiegen. Etliche der Bergretter waren zugleich als Bergführer tätig. Eine straffere Organisation erhielt die Bergrettung 1932 unter dem ersten Einsatzleiter Franz Stehrer. Mit dabei waren Matthias Engljähriger, Max Engl, Ernst Gitzoller, Josef Laimer und Johann Unterberger.

Mit offizieller Genehmigung der amerikanischen Besatzungsmacht gründete die Bergrettung Strobl am 15. Oktober 1948 einen eigenen Verein. Der Beschluss dazu wurde bei der Gründungsversammlung der Naturfreunde im Juli 1948 gefasst. Initiator und erster Obmann war wiederum Franz Stehrer. Damals, in den ersten Jahren, musste der Obmann zu jedem Bergrettungsmann mit dem Fahrrad fahren, um ihn zu verständigen. Heute werden die Mitglieder rasch mittels Funk, Pager oder Mobiltelefon zum Einsatz gerufen. Auch die wenigen Geräte und die private Ausrüstung waren noch entsprechend einfach. Erst nach und nach steuerte die Landesleitung das Notwendigste bei, sodass die Bergrettung heute über eine professionelle Ausrüstung verfügt: Stahlseilgerät, Seilwinde, Gebirgstrage, Akja, Seile, Funkgeräte, Pager, Bergesack usw.

Spezielle Übungen für Winter- und Sommerbergungen, für Fels- und Eisbergungen, Suchaktionen, Lawineneinsätzen usw. werden durch die Landesleitung abgehalten. Die meisten Einsätze fanden 1970 im Winter auf der Postalm statt, allein im Winter 1955 mussten 22 Wanderer und Tourengeher gerettet werden. Damals erfolgte der Auf- und Abstieg von Strobl aus noch zu Fuß, später stellte ein Mitglied einen alten Rotkreuzwagen zum Transport der Verunglückten zur Verfügung.

Durch den Bau der Postalmstraße verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt auf den Sommer. Mit der Errichtung der Lifte und dem Ausbau der Schipisten kam als zusätzliches Aufgabengebiet die Bergung von Schifahrern hinzu, 91 Personen alleine 1974. Trotz des vermehrten Einsatzes des Rettungshubschraubers und der Flugretter bleibt der Bergrettungsmann unersetzbar bei extremen Verhältnissen, schlechter Witterung, bei Nacht und schlechter Sicht.

Seit Beginn der Vereinstätigkeiten gehört die Aus- und Weiterbildung zur wichtigsten Vereinstätigkeit. Franz Stehrer begann damals persönlich mit den theoretischen Schulungen der Mitglieder in seinem Wohnzimmer. 1977 konnte die Bergrettung endlich ihren neuen Geräte- und Schulungsraum im alten Kommunalgebäude beziehen. Die Räumlichkeiten in der Dienststelle (gemeinsam mit Rettung und Feuerwehr) wurden mit Hilfe der Kameraden ausgebaut und eingerichtet. Jeder Bergrettungsmann ist verpflichtet, mehrere Wochen- und Wiederholungskurse zu absolvieren und sich den Anforderungen aufgrund der ständig wachsenden Zahl an neuen Modesportarten (Rafting, Paragleiten, Canyoning, Drachenfliegen usw.) zu stellen.

1993 übernahm Lindenthaler Josef die Ortstellenleitung und führte diese bis 2009.
Von 1995 bis 2007 lenkte der Strobler Mathias Gruber als Landesleiter von Salzburg die Geschicke der gesamten Salzburger Bergrettung.

Im April 1998 beging die Ortstelle Strobl das 50jährige Vereinsjubiläum mit einem Festakt und einer umfangreichen Material- und Fotoausstellung im Lesesaal der Raika Strobl.

Durch den zunehmenden Platzbedarf aller Rettungsorganisationen in Strobl wurde 2001 ein neues Kommunalhaus geplant und gebaut. Für die Bergrettung Strobl wurde in vielen freiwilligen und unentgeltlichen Arbeitsstunden und auf eigene Kosten, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten neuen Räumlichkeiten ausgebaut und eingerichtet. Die feierliche Übergabe erfolgte im Rahmen eines großen öffentlichen Festes mit Bierzelt im Mai 2002.

Durch den immer größer werdenden Materialaufwand beschaffte man einen PKW-Anhänger mit witterungsfester Abdeckung, welcher von nun an als „Einsatzanhänger“ bei Übungen und Einsätzen von geeigneten Privat-PKW mitgenommen wurde.

2006 wurde der Postalmklettersteig errichtet, der sich in weiterer Folge zum Haupteinsatz-gebiet entwickelte. Schwierigkeit D mit einer F-Variante. Längere Seile wurden angeschafft und Standplätze eingerichtet, von wo aus die optimale und rasche Bergung von Verunfallten erfolgen kann.

2010 übernahm der damalige Betriebsleiter der Postalm Skilifte, Ingo Kronawettleitner die Ortsstellenleitung. Im Zuge der ständigen Modernisierung wurde ein Notebook angeschafft und die EIS-Verwaltungssoftware betrieben.

Seit 2015 leitet Manfred Grabner die Ortsstelle Strobl mit Stellvertreter Matthias Unterberger. Ein Großteil der Funktionäre wurde gleichzeitig neu bestimmt, wie z.B. Kassier Robert Ratzinger, Ausbildungsleiter Peter Achleitner, Material und Funkwart Nik Lindenthaler und Sanitätswart Ingo Kronawettleitner.
Für den Postalmklettersteig wurde ein neues Rettungskonzept erarbeitet und 2 Rettungssteige zwischen der Klamm und der Gamsleckenwand in mühevoller Handarbeit angegraben.
Standplätze wurden eingerichtet und markiert, alle Seillängen zur Bergung getestet und in ein großes Rettungs-Topo eingetragen. Weiters wurde ein Notabstieg mit Leiter eingerichtet und der obere Rettungssteig teilweise mit Fixseilen versichert, um hier mit der Gebirgstrage einen Verunfallten bergen zu können. Im Jahr 2020 wurde eine neue Variante „Wieslerwasserfall“ B/C eröffnet.

2016 errichtete die Bergrettung Strobl ein neues Gipfelkreuz auf einem Hausberg, dem 1.823m hohen Rinnkogel. Das alte Kreuz war von der Witterung schon arg mitgenommen und so entschlossen sich beherzte Kameraden, allen voran Peter Achleitner, für die Erneuerung. Nach der Abklärung mit den Grundbesitzern wurde an der Baumgrenze eine Lärche gefällt und zurechtgeschnitten, per Hand gehobelt und mit einer geschnitzten Inschrift versehen. Später, zum vereinbarten Termin wurden der Hauptbalken und der Kreuzbalken gemeinsam per Hand über steile, felsige Abschnitte bis zum Gipfel getragen und dort gemeinsam aufgestellt. Viele Stunden wurden investiert, Material aufgetragen, das Fundament mit eingebohrtem Schuh errichtet und ein Blitzschutz installiert. Nun thront ein neues 3,7m hohes Lärchenkreuz auf dem schönen Gipfel.

 

2018 wurde auch der digitale Funk flächendeckend eingeführt und die Ortsstelle beschloss einen größeren Spendenaufruf an Firmen und Betriebe im Gemeindegebiet zu starten, um zusätzliche Geräte anschaffen zu können. Gleichzeitig wurde auch jeder aktive Strobler Bergretter mit einer einheitlichen Mannausrüstung ausgestattet. Dieser einmalige finanzieller Aufwand wurde durch diese Firmen-Spenden abgedeckt.

Einen wichtigen Meilenstein in unserer Ortsstellengeschichte wurde 2020 erfolgreich umgesetzt. Als letzte Ortsstelle im Flachgau, bzw. im angrenzenden oberösterreichischen Salzkammergut, verfügte die Ortsstelle Strobl über kein eigenes Einsatzfahrzeug. Zuletzt zeigten vergangene Einsätze, dass es einfach nicht mehr zeitgemäß und möglich ist, mit Privatfahrzeugen und Ausrüstungsanhänger diese vielfältigen Einsätze, Schulungen, Übungen und sonstige Veranstaltungen zu bewältigen. Somit wurde der Beschluss zum Kauf trotz Beginn der Coronapandemie gefasst.

Ein kleines „Technik-Team“ besichtigte und testete verschiedene Fahrzeugvarianten und der Ortstellenleiter Manfred Grabner begann gleichzeitig mit der Finanzierung über Spenden. Leider stellte sich alsbald heraus, dass aufgrund der beginnenden Coronakrise die meisten finanziellen Zusagen nicht mehr erfüllt werden konnten. So hatten z.B. die Gemeinde und der Tourismusverband seine maßgebliche finanzielle Zusage kurzerhand wieder zurückgenommen. Ebenso waren keine Spenden von ansässigen Betrieben und Hotels in dieser ungewissen Zeit zu erwarten. Mit größter Kraftanstrengung und Dank einiger potentieller privater Gönner und Spender konnte letztlich doch noch die benötigte Summe von über € 75.000,- beschafft werden. Wir kauften unser ausgewähltes Fahrzeug, einen Mercedes Benz Vito Tourer mit Allrad und speziellem Umbau für Bergrettungszwecke im Juni 2020. Die Fahrzeugwahl bestimmte einerseits die Beschaffenheit unseres Einsatzgebietes, der Einsatzzweck und die guten Erfahrungen der Nachbarortsstelle St. Gilgen, bzw. der langjährige erfolgreiche Einsatz dieser Einsatzfahrzeuge bei Bergrettungen in Tirol und Kärnten. Glücklicherweise konnten 2021 der Tourismusverband, bzw. die Gemeinde Strobl ihre finanziellen Beiträge doch noch erfüllen.

Ein herzliches „Vergelts Gott“ an die großzügigen Gönner und Spender!

Grabner Manfred OL

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