UNKEN

Adresse
OL MMag. Thomas Hauer
Reit 102
5091 Unken

Infos

  • Mitglieder: 27
  • Seehöhe: 560 m
  • Einwohner: 1965
  • Fläche in km2: 108
Einsatzgebiet Ortsstelle Unken
  • Jörg Hackinger
    Stv. Ortsstellenleiter

  • Thomas Rettensteiner
  • Ausbildungsleiter
  • Andreas Millinger
    Ausbildungsleiter Stv.
  • Martina Rettensteiner
    Kassierin
  • Stefan Hohenwarter
    Materialwart
  • Dr. Manuel Hackl
    Arzt

Einsatzgebiet Unken

Das Einsatzgebiet der Ortsstelle Unken erstreckt sich im Großen und Ganzen innerhalb der Gemeindegrenzen von Unken, sowie zusätzlich die Südwände der Reiter Steinberge. Das Einsatzgebiet ist in seiner Zusammensetzung sehr unterschiedlich. Es beinhaltet sowohl dicht bewaldete Gebiete vor allem im Westen über Mittelgebirgslandschaft bis hin zum Felsmassiv der Reiter Steinberge im Osten.

Bitte beachten sie, dass es vor allem im Bereich des Unkenbachtales, sowie am Hochplateau der Reiter Alm nur eine sehr eingeschränkte Netzabdeckung mit Mobilfunknetzen gibt. Auch die Notruffunktion ist nicht überall gewährleistet.

:: Karte Einsatzgebiet ::

Geschichte

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts diente jeder Aufenthalt von Menschen in den Bergen seiner Existenzsicherung. Ob Almleute, Hüterleute, Jagdausübende oder Wilderer – das Unterwegssein in den Bergen war immer mit Arbeit und Broterwerb verbunden. Begüterte Stadtleute begannen um 1800 mit der systematischen Erkundung des gesamten Alpenraumes. Bei ihren vom Forschergeist geprägten Touren nahmen sie immer ortskundige Leute als Führer und Begleiter mit, welche auch immer den Rückzug in die besiedelten Talschaften ermöglichten. Neben der wissenschaftlichen Erkundung setzte zur Mitte des 19. Jahrhunderts bereits ein alpinistisch geprägter Tourismus ein. Zur Zeit, als unser Dorf sich noch Bad Unken nannte, wurden vom Inhaber des Schloß Oberrain ausgehend bereits Touren zur Schwarzbergklamm und zum Sonntagshorn organisiert. Sänftenträger brachten so manches adelige Fräulein mühelos zum Ziel, diese Sänftenträger waren auch für das Wohl ihrer Gäste verantwortlich und ersetzten dadurch noch das Bergrettungswesen.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Erschließung des Alpenraumes weitestgehend abgeschlossen. Alle umliegenden Bergziele waren durch Markierungen und Steige, durch Hüttenstützpunkte und Unterkünfte für den „führerlosen“ Touristen erreichbar. Diese Entwicklung führte zum Überschätzen des Leistungsvermögens so mancher Touristen und somit auch zur Häufung von Bergunfällen.

Man wurde sich bewußt, daß bei Unfällen in den Bergen eine rasche und gut organisierte Hilfe sehr wichtig ist. Im Jahr 1947 waren es die Gründungsmitglieder
Dr. Manfred Schlederer (Obmann), Hans Leitinger (Schriftführer), Richard Zeller, Sturm Heini, Dufter Max, Schmiederer Toni, Friedl Sepp, Schmalnauer Max, Herbst Stefan und Herbst Hans, die die Bergrettung Unken gründeten. Die Zusammen- künfte und Schulungen wurden beim damaligen Obmann Sprengelarzt Dr. Schlederer unter kaum vorstellbaren Bedingungen auf dem Dachboden des Arzthauses durchgeführt, wo sich auch die gesamten Geräte in einem Kasten befanden. Es waren zu dieser Zeit im Jahr durchschnittlich
2 – 3 Einsätze, heute sind es ca. 15 Einsätze pro Jahr, dazu kommen noch Veranstaltungen und Liftdienste im Heutal.
Von 1971 bis 1977 war Herbst sen. Obmann der Ortsstelle Unken. Er war es auch, der unter Obmann Dr. Schlederer die bergsteigerische Ausbildung im Bergrettungswesen durchgeführt hatte und als Einsatzleiter tätig war. Aus dieser Zeit liegen genaue Aufzeichnungen über Einsätze, Schulungen und Kurse vor. Mit Gemeindebeschluß vom 18.12.1971 erhielt die Bergrettung im Keller des neu erbauten Gemeindehauses einen Schulungs- und Geräteraum. Es war eine große Erleichterung, nun einen eigenen Raum für die sich ständig vermehrenden Ausrüstungsgegenstände zu haben. Mit Gemeindebeschluß vom 8.7.1983 erhielt die Bergrettung Unken im Keller des durch Anbau erweiterten Feuerwehrhauses einen Schulungsraum und Geräteraum, sowie eine Funkstation. Eine Kletterwand im Treppenhaus des Gebäudes ergänzt die Ausstattung, 1991 wurde das Angebot um eine Sportkletterwand erweitert.

Von 1977 bis 1992 setzt sich die Führung aus folgenden Bergrettungsmännern zusammen:

  • Uhl Lois, Obmann und Einsatzleiter
  • Sturm Adi, Obmannstellvertreter
  • Huber Günter, Schriftführer und Kassier
  • Herbst Hans sen., Gerätewart (bis zum Austritt 1991)
  • Fromelt Heinz und Herbst Hans jun., Ausbildungsleiter
  • Dr. Steger Franz, Ortsstellenarzt
  • Fernsebner Georg, Flugretter
  • Friedl Erich, Flugbegleiter und
  • 23 Bergrettungsmänner


Von 1992 bis 1994 setzte sich der Ausschuß aus folgenden Bergrettungsmännern zusammen:

  • Herbst Hans jun., Obmann und Einsatzleiter
  • Hohenwarter Hans J., Stellvertreter und Ausbildner
  • Fromelt Heinz, Ausbildungsleiter
  • Millinger Manfred und Dürnberger Harald, Ausbildner
  • Posch Harald, Kassier
  • Dr. Steger Franz, Ortsstellenarzt
  • Hirschbichler Hans, Gerätewart
  • Fernsebner Georg, Flugretter
  • Friedl Erich, Flugbegleiter
  • Herbst Fritz und Roth Hubert, Hundeführer und
  • 13 Bergrettungsmänner

1994 wurde Hohenwarter Hans Jürgen zum Ortsstellenleiter und Friedl Erich zu seinem Stellvertreter gewählt.

Am 19.Sept. 2011 verstarb Hans Jürgen Hohenwarter nach kurzer schwerer Krankheit.
In seiner Amtszeit erweitert sich das Einsatzspektrum um die jungen Sportarten Canyoning, Sportklettern etc.
Unter seiner Führung werden diese Sportarten erfolgreich in die Ausbildung integriert, so dass die Ortsstelle nun für jede dieser neuen Sportarten einige Spezialisten aufweisen kann.

 

Seit dem 2. Jänner 2012 besteht der Ausschuss der OS aus folgenden Personen

  • Thomas Rettensteiner, OL
  • Manfred Leitinger, OLS
  • Harald Dürnberger, AL
  • Andreas Millinger, ALS  (zus. Hundeführer)
  • Thomas Hauer, KA
  • Stefan Hohenwarter, MT
  • Dr. Manuel Hackl, Arzt

 

Seit dem 8. Jänner 2018 besteht der Ausschuss der OS aus folgenden Personen

  • Thomas Hauer, OL
  • Thomas Rettensteiner, OLS
  • Anton Kruch, AL
  • Andreas Millinger, ALS 
  • Martina Rettensteiner, Kassierin
  • Stefan Hohenwarter, Materialwart
  • Dr. Manuel Hackl, Arzt

Historische Einsätze

Seit der Gründung der Bergrettungsortsstelle Unken sind eine große Anzahl von Einsätzen und Bergungen zu verzeichnen. Viele Einsätze fanden ein glückliches Ende, viele Verunglückte konnten jedoch nur mehr tot geborgen werden. Neben vielen in der Stille der Hilfsbereitschaft vergessenen Ausrückungen bleiben doch einige, meist tragische Fälle, zu erwähnen:

 

In der Scharte zwischen mittlerem und kleinem Bruder steht direkt am Einstieg zur Kletterroute „Bruderüberschreitung“ ein mahnendes Marterl für einen Verunglückten. Dieser Bergunfall war noch kurz vor der Gründung der Bergrettung Unken.

 

Nach einem Wettersturz mit Schneefall bis ins Tal sind am 10. Juli 1954 Hans Herbst und Adi Sturm mit Schier auf die Reiteralm gegangen, um zwei sommerlich gekleidete Gäste aus Unken mit warmen Kleidern zu versorgen und sie ins Tal zu bringen. Auf der Reiteralm mußte den zwei deutschen Gästen erst das Gehen mit den Schiern gelernt werden!

 

Beim Versuch, die Häuselhorn-Südseite im Winter erstmals zu durchsteigen, stürzten die Freunde Walter Mader und Walter Kedera ab. Nach einer großangelegten Suchaktion wurden sie am 28. Dezember 1957 tot geborgen.

 

Am 26. August 1951 steigt die gebürtige Wienerin Hilda Wawrik mit ihrem Sohn vom Roßkar kommend über den Steinbachgraben ab. Beide haben sich in der Zeit verschätzt und sind in den ersten Abendstunden noch in ein Gewitter gekommen. Im Licht der Blitze versuchen sie sich zu orientieren, dabei stürzt die Mutter in einen Graben. Der verzweifelte Sohn stürzt bei seiner Wegsuche in den nächsten Graben. Beide liegen schwerverletzt auf Rufweite auseinander. In den ersten Morgenstunden des folgenden Tages stirbt die Stimme der Mutter. Der schwerverletzte Sohn schleppt sich bis zum Zollamt Steinpaß. Vom Zollamt aus wird die Bergrettung verständigt, diese holt mit dem Pferdefuhrwerk des Hans Fuchs, Ederbauer, die verunglückte Frau im Steinbachgraben. Bei der Rückkehr der Bergungsmannschaft lenkt Dr. Schlederer die Zöllner mit einer Unfallschilderung ab, Hans Fuchs fährt mit seinem Pferdefuhrwerk ohne anzuhalten mit der toten Frau über die Grenze…

 

Ein Sommergast stürzt am 25. 5. 1963 vom Achhorn ab. Einem zweiten gelingt der Rückzug aus dem Achhorngraben und dieser meldet den Unfall. Die Bergrettung kann den Abgestürzten nur noch tot bergen. Der Verunglückte wurde an einer Stange befestigt und auf den Schultern der Bergrettungs-männer nach Unken getragen. Andere Sommergäste haben in Ortsnähe den Abtransport des Toten beobachtet und sich dabei so schockiert, daß man in den nächsten Tagen üble Berichte in der Bildzeitung lesen konnte…

 

Ende Juni des Jahres 1976 stürzten die beiden Bergrettungs-Jungmänner Jakob Friedl und Hans Eder bei einer Tour am Großglockner ab. Ein Steinschlag hat die Seilschaft aus der Pallavicinirinne gerissen, der Sturz endete auf der Pasterze tödlich.

 

Am selben Wochenende suchte ein Teil der Bergrettungsmänner nach der abgängigen Altbäuerin vom Ennsmannbauern. Sie ist am Weg vom Ennsmann Gruber zum Heimhof abgestürzt und konnte nach einer längeren Suchaktion nur noch tot geborgen werden.

 

Am 12. Mai 1988 ist der Unkener Wolfgang Strassegger an der Wagendrischel-Südwand aus der von ihm erstbegangenen Kletterführe „Rauhnachtstanz“ abgestürzt. Die Bergrettungskameraden konnten ihn nur noch tot bergen.

 

Am 14. Februar 1993 gegen 21 Uhr werden vier Argentinische Jugendliche als abgängig gemeldet. Gegen 4 Uhr am Morgen des folgenden Tages werden die Geschwister unterkühlt, sonst jedoch wohlauf, oberhalb der „Haselwand“ am Hochgseng gefunden. Sie wollten nur mal schnell zum Wetterkreuz wandern . .