Canyoning – vom Wintereinbruch in den warmen Süden
Vom Wintereinbruch und Hochwasser am Alpen-Nordrand, ging es für die Canyoninggruppe der Bergrettung in den trockenen und sonnigen Süden.
Die Canyoning-Gruppe der BR-Landesorganisation Salzburg führte die diesjährige Canyoning-Landesfortbildung vom 13.09. bis 15.09.2024 in Friaul, Bereich „Carnia – Venzone“ durch.
Aufgrund der Wetterkonstellation an diesem Wochenende hatten wir großes Wetter- und Wasser- Glück, um diese Fortbildung durchführen zu können.
Die Anreise bot schon einen schönen Kontrast. Regen und frisch gefallener Schnee bis in höhere Tallagen auf der Alpennordseit und Sonne und trockenes Wetter auf der Alpensüdseite in Friaul.
Wasserstand im Normalbereich
Da jedoch die Regenfront welche im Nordstau zu massiven Überschwemmungen geführt hat, zuvor die Alpensüdseite gestreift hatte, war der Wasserstand in den meisten Schluchten über dem Normalstand. Je nach Einzugsgebiet und dessen Größe waren die Wassermengen in einigen Schluchten so groß dass von einer Begehung aus Sicherheitsgründen Abstand genommen wurde.
Der große Vorteil in diesem Gebiet ist allerdings, dass es einige Schluchten gibt welche zu begehen sind, wenn andere zu viel Wasser haben. Des weiteren spielt das Wasser-Einzugsgebiet eine wesentliche Rolle, wie lange das Wasser vom vorherigen Niederschlag, über dem Normal Niveau nachfließt bis sich dies wieder auf das Normal Niveau oder darunter einpendelt.
Gründliche Tourenplanung
Nach Lokalaugenschein der jeweiligen und Schuchten und Abstimmung untereinander sowie Besprechung mit Gebietskenner vor Ort. Konnten einige Schluchten gefunden werden, welche sich für eine Begehung und Übung eigneten.
Wie üblich beim Canyoning stand die Tourenvorbereitung sowie die Zufahrt und Zustieg-Orientierung samt benötigtem Material an erster Stelle. Koordiniert wurde das Zusammenspiel der Teilnehmer der Gruppe Nord und Süd, sowie den neu hinzugekommenen Anwärtern für die Canyoning-Gruppe. Zügiges und Überschlagendes fortbewegen in der Schlucht. Standplätze und Abseilstellen einrichten. Geländer- und Zugangsseile zu exponierten Standplätzen anbringen. Zwischenstandplätze in bis zu 80 Meter hohen Wasserfällen einrichten, Seilbahnbau sowie „lose Rolle“, um nur einige zu nennen, wurden für die Begehung dieser Schluchten benötigt und genutzt.
Zügig aber nicht hektisch
Das „zügige“ jedoch „nicht hektische“ Arbeiten ist für die Begehung sowie für den Transport von Verletzten essentiell, um die Stehzeiten bei den Abseilstellen und somit die Auskühlung in den teils engen Schluchten so gering wie möglich zu halten.
Dies konnte und wurde von allen Teilnehmern mit bravour durchgeführt. Ebenso fand ein intensiever Erfahungsaustausch, sowie wie üblich, jeweils eine Nachbesprechung der einzelnen Begehungen und Übungsabläufe statt.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern der diesjährigen Canyoning-Landesfortbildung 2024 für ihren Einsatz und Engagement, welche diese Landes-Fortbildung, „in dieser Art und Weise“ erst möglich gemacht haben.
Bericht: Ingo Gugl
Fotos: Markus Maurer / Bernhard und Simone Leitner