St. Wolfgang: Ehepaar saß am Purtschellersteig fest
Die US-Amerikaner verpassten am Dienstag die letzte Bahnfahrt vom Gipfel des Schafberges um 17.30 Uhr. Sie stiegen zu Fuß ab, trauten sich bei starkem Regen dann nicht mehr weiter und wählten um 20 Uhr den Euro- Notruf 112.
Der beiden Touristen aus Tennessee waren sommerlich bekleidet und trugen leichtes Schuhwerk ohne Profil. Eine Regen- oder Softshelljacke hatten sie nicht dabei. Beim Abstieg nach St. Wolfgang folgten sie irrtümlich dem 1. Schild, das über den ausgesetzten, alpinen Purtschellersteig nach St. Wolfgang weist. Schließlich war das frisch vermählte Paar aufgrund des schlechten Wetters, des Nebels, der Kälte und des rutschigen Steiges völlig überfordert und entschloss sich, die Einsatzkräfte zu alarmieren.
„Sie haben gezittert, sie waren schon leicht unterkühlt“, schildert Johannes Kritzinger, stv. Ortsstellenleiter von St. Wolfgang. Der Einsatzleiter war mit weiteren fünf Bergrettern mit dem Einsatzfahrzeug zur Vormaueralm gefahren und von dort zu Fuß über den Mönichsee zu den in Bergnot geratenen Urlaubern aufgestiegen. „Wir versorgten sie mit Jacken, gaben ihnen Traubenzucker und auch zu trinken“.
Die Touristen waren dann soweit bei Kräften, dass sie in Begleitung der Bergretter zur Vormaueralm absteigen konnten. Mit dem Einsatzfahrzeug wurden sie ins Tal gebracht. „Sie hatten Glück. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass ihnen beim Abstieg über den Purtschellersteig nichts passiert ist und sie unverletzt geblieben sind“, so der Einsatzleiter. Den Notruf abzusetzen sei das Richtige gewesen. Der Einsatz dauerte bis Mitternacht.