Mittersill: Zwei erschöpfte Wanderer mit Hund geborgen
Das Paar aus Tschechien konnte am Montagabend vor einem Schneefeld auf rund 2.600 Meter Seehöhe nicht mehr weiter.
Erschöpft und unterkühlt, so trafen die 20 Bergretter der Ortsstelle Mittersill den 65-jährigen Mann und die 59-jährige Frau vor einem Altschneefeld bei Dunkelheit an. Die beiden Wanderer, die von Innergeschlöß in Osttirol zur Fürther-Hütte (2.200m) ins Hollersbachtal in den Pinzgau wandern wollten, hatten um zirka 19.50 Uhr etwa eine Geh-Stunde vor der Fürther-Hütte entfernt einen Notruf per Handy abgesetzt.
„Sie waren wegen des Regens stark durchnässt und auch schon unterkühlt“, schilderte Ortsstellenleiter Gerfried Walser. Aufgrund der Altschneefelder und der schlechten Ausrüstung – die Wanderer trugen nur leichte Schuhe und Leggings – sind sie nicht mehr weitergekommen. „Sie trauten sich nicht über die Schneefelder.“
Ein Helikopterflug war wegen der einbrechenden Dunkelheit und des schlechten Wetters nicht möglich. „Wir versuchten, so schnell wie möglich zu den verstiegenen Personen vorzudringen“, so Walser. Die Bergretter statteten die zwei Tschechen mit warmer, trockener Kleidung aus und sorgten auch für einem Wärmeerhalt mittels Alu-Rettungsdecke.
Auch der kleine Hund der Wanderer war am Ende seiner Kräfte. Ein Bergretter packte ihn in einen Rucksack und trug ihn zur Hütte. „Er war so müde, dass er eingeschlafen ist“, erzählt Walser.
Die ehrenamtlichen Helfer begleiteten die beiden zur Fürther-Hütte. Dort wurden sie vom Wirt, der wegen des Einsatzes extra aufgestiegen war, mit warmen Tee und einer Würstelsuppe versorgt. Die Tschechen blieben über Nacht auf der Hütte, die Bergretter stiegen wieder ins Tal ab. Der Einsatz endete nach Mitternacht um 0.34 Uhr.