Wanderin am Graukogel-Südgrat in Bad Gastein 20 Meter abgestürzt (Foto: Bergrettung Bad Gastein)

 

 

Drei Bergunfälle im Pongau: Ein Toter, zwei Verletzte

11.07.24 Einsätze

Ein 85-jähriger Wanderer ist bei Radstadt 50 Meter abgestürzt. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Der betagte Mann aus Deutschland hatte am Mittwoch bei der Wanderung im steirischen Grenzgebiet beim Abstieg den Halt verloren und stürzte in eine Felsrinne. Seine Enkelin alarmierte die Rettungskräfte. Bergretter der Ortsstelle Radstadt rückten aus, im Einsatz waren auch ein Notarzthubschrauber und ein Polizeihubschrauber. 

Laut Einsatzleiter Johannes Hutter  von der Ortsstelle Radstadt ereignete sich der Sturz auf einem Steig in der Nähe der Oberhütte am See in Forstau. Der Steig führt dort von der steirischen Kalkspitze über Meregg und Brotrinnl zur Oberhütte am See. „Und genau dort, bei der ausgesetztesten Stelle beim Meregg, passierte der fatale Ausrutscher. Der Mann rutschte hinter seiner Enkelin gehend aus. Sie konnte nur mehr zusehen, wie der Opa abstürzte.“ Die Angehörige setzte einen Notruf ab und kletterte zu ihrem Opa hinunter. Dort wartete sie, bis die Rettungskräfte eintrafen. Diese konnten nur mehr den Tod des Mannes feststellen.

An diesem Mittwoch ereigneten sich noch zwei weitere Unfälle:

In Bad Gastein stürzte eine Frau rund 20 Meter vom Südgrat des Graukogels ostseitig ab. Die Ortsstelle Bad Gastein wurde um 11.22 Uhr alarmiert. Die Wanderin dürfte am „Andreasweg“ gestolpert sein und dann das Gleichgewicht verloren haben. Die Frau erlitt Kopfverletzungen. Sie wurde vom Rettungshubschrauber Martin 1 mittels Tau geborgen und ins Klinikum nach Schwarzach geflogen. 

Bereits in der Früh ist es zu einem Einsatz am Hochkönig gekommen. Die Ortsstelle Werfen wurde um 6.19 Uhr alarmiert. Ein Person war in der Nähe des Matrashauses gestürzt und hatte sich eine schwere Oberschenkverletzung zugezogen. Die Bergung führte der Rettungshubschrauber C6 durch, die Person wurde ebenfalls ins Krankenhaus nach Schwarzach geflogen. 

Diese drei Unfälle sind nicht in Folge schlechter Tourenplanung passiert. Im alpinen Gelände bleibt immer einer Restrisiko, gibt der Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, Gerhard Kremser, zu denken. Allerdings würden sich derzeit Unfälle aufgrund unzureichender Tourenplanung, unterschätzter Tourenlänge und persönlicher Selbstüberschätzung häufen. 

Untenstehend ein Foto vom Einsatz der Ortsstelle Radstadt in Forstau.

Foto: Bergrettung Radstadt