Bad Gastein: Erschöpfter Wanderer geborgen
Der 37-Jährige setzte am Dienstagnachmittag beim Abstieg von der Palfnerscharte ins Kötschachtal einen Notruf ab.
Die Ortsstelle Bad Gastein wurde um 16.44 Uhr alarmiert. Sieben Bergretter unter der Einsatzleitung von OS-Leiter Roland Pfund machten sich sogleich auf den Weg. Der in Bergnot geratene Österreicher war bereits am Vormittag mit dem Graukogel-Sessellift auf den Berg gefahren. Er wanderte zum Palfnersee und dann über die Palfnerscharte (2.321 Meter Seehöhe) in Richtung Reedsee, wo er ins Kötschtachtal absteigen wollte.
Die lange Tour hatte der Mann wohl unterschätzt. Schließlich konnte er auf halbem Weg nicht mehr weiter und wählte den Polizei-Notruf. „Er war bereits Stunden unterwegs und schon sehr erschöpft“, schilderte Ortsstellenleiter Roland Pfund. Der Wanderer war außer ein paar Abschürfungen unverletzt geblieben. Er dürfte aus Ermüdung mehrmals gestolpert sein. Das Team des Polizeihubschraubers Libelle barg ihn mit Hilfe eines Taus und flog ihn am Seil hängend ins Tal.
Der Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, Gerhard Kremser, hob die gute Zusammenarbeit mit der Flugpolizei Libelle Salzburg hervor. Er appellierte an alle Wanderinnen und Wanderer, vor dem Aufbruch eine umfassende Tourenplanung vorzunehmen. Auch wenn man mit einer Bahn auf den Berg fährt, so kann die weitere Tour und ein Abstieg zu Fuß viel Zeit in Anspruch nehmen und auch anstrengend sein. Vor allem dann, wenn 1.000 Höhenmeter oder noch mehr zu bewältigen sind und es an ausreichender Kondition mangelt. Langes Bergabgehen sollte nicht unterschätzt werden. „Hinunterzugehen kann für manche noch anstrengender sein als bergaufzusteigen.“