Abbau der alten Trasse im Hagengebirge

27.07.25 Info

Bergrettungsarzt Ludwig Lepka (Ortsstelle Bischofshofen) unterstützt als Notarzt.

Im Hagengebirge wird die stillgelegte Hochspannungsleitung aus den 50er-Jahren abgebaut. Die neue 380-kV-Leitung hat eine völlig andere Trassenführung. Insgesamt werden laut APG alleine im Pongau Leitungen in einer Länge von 67,6 Kilometern (193 Leitungskilometer im Land) abgebaut. Bis 2026 müssen landesweit insgesamt 678 alte Masten entfernt werden. Nach dem Hubschraubertransport wird das Material auf Zwischenlagerplätzen mit riesigen Hydraulikscheren weiter zerkleinert. Der Metallschrott soll in Folge als Rohstoff für die Stahlindustrie dienen.

Anspruchsvolle Arbeit im einsamen Hagengebirge

Im einsamen Hagengebirge, wo die alte Leitung zwischen Maria Alm Hinterthal, Torscharte, Blühnbachtal (Werfen) und Golling verläuft, starten mit August die Abriss-Arbeiten, die bis Ende Oktober dauern werden. Hier muss alles weg, auch die Betonfundamente. „Mit der Demontage wurde eine professionelle Fernleitungsbaufirma beauftragt“, erzählt Bergrettungs-Notarzt Ludwig Lepka. Für die Demontage-Flüge wurde die Firma Heli Austria beauftragt, die im Besitz von sogenannten Super Pumas (deren max. Tragkraft beträgt 4200 kg) ist. „Ich wurde über die Firma Heli Austria als Bergrettungs-Notarzt mitengagiert“, erklärt Lepka, der gemeinsam mit anderen Ärzten und den professionellen Mitarbeitern der Leitungsbaufirma über mehrere Tage bzw. Wochen im Hagengebirge mitarbeiten wird. Denn die schwierigen Arbeiten erfolgen im hochalpinen Gelände in sehr großer Höhe, es wird auch gesprengt und bekanntlich gibt es dort ein größeres Kreuzottern Vorkommen. „Bei Schlechtwetter können keine Hubschrauber fliegen und daher biwakieren wir Notärzte dort mit den Arbeitern über mehrere Tage in Schichten.“ Ausgerüstet ist das Notarzt-Team natürlich auch mit einer kompletten Bergeausrüstung, samt Universaltrage.

Sperre des Leitungssteiges

Ab 1. August ist übrigens der hochalpine Steig 458 (Leitungssteig) im Hagengebirge bis auf weiteres gesperrt.

Bilder und Text: Ludwig Lepka und Maria Riedler, Bergrettung Bischofshofen