Werfen: Erschöpfte Schneeschuhwanderer spätabends vom Hochkönig geborgen

06.11.25 Einsätze

Zwei deutsche Schneeschuhwanderer konnten aus Erschöpfung im Aufstieg zum Hochkönig (2.941m) nicht mehr weiter und alarmierten nach Einbruch der Dunkelheit am Mittwochabend die Einsatzkräfte.

Die Bergrettung Werfen erhielt am Mittwoch um 17.30 Uhr den Notruf der beiden Schneeschuhwanderer: „Es hieß, dass die beiden 19-jährigen Deutschen im Aufstieg zum Hochkönig bei Leiter nicht mehr weiter können“, sagt Einsatzleiter Simon Piberger. „Daher dachten wir zuerst, dass sie bereits in der Nähe des Matrashauses sein könnten, denn dort gibt es eine Leiter.“ Zwölf Werfener Bergretter machten sich zum Einsatz bereit, „zuerst war es nicht sicher, ob wir auch einen Hubschrauber zur Unterstützung bekommen könnten.“

 

Die beiden Schneeschuhwanderer waren bereits am frühen Morgen aufgebrochen und wollten im Winterraum des Matrashauses übernachten, „sie haben sich durch den Schnee gekämpft und konnten aufgrund der winterlichen Bedingungen zwischen Kniebeißer und Bratschenkopf auf etwa 2700 Metern nicht weiter aufsteigen. Wir bekamen schließlich Unterstützung von zwei Hubschrauberteams“, so der Einsatzleiter der Bergrettung Werfen, „was wirklich gut war, denn für die beiden erschöpften Männer wäre der Abstieg mit uns zur großen Herausforderung geworden.“ Der in Niederöblarn (Steiermark) stationierte Notarzthubschrauber Christophorus 14 ist mit einer speziellen Rettungswinde ausgestattet. Im alpinen Gelände darf während der Nacht nur mit dieser speziellen Winde geborgen werden. Das Team des angeforderten C14 konnte die beiden Schneeschuhwanderer mittels Winde bergen, unterstützt vom Team des Polizeihubschraubers Flir, das die Umgebung ausleuchtete.

Die Burschen wurden vom Rettungshubschrauber zum Arthurhaus geflogen und erstversorgt: „Sie waren erschöpft und unterkühlt“, so Piberger.

 

Für die beiden deutschen Schneeschuhwanderer sind leider hohe Einsatzkosten zu erwarten, „was sie durch eine etwas frühere Alarmierung – noch bei Tageslicht -, vermeiden hätten können“, betonen die Werfener Bergretter.  Dazu weisen sie darauf hin, dass in diesen Höhen derzeit hochwinterliche Verhältnisse Touren erschweren und die Finsternis bereits früh einsetzt. „Daher ist derzeit eine gründliche Tourenplanung – auch durch das Einholen von lokalen Bedingungen – und eine gute Ausrüstung sehr wichtig.“

Neben den zwölf Bergrettern aus Werfen standen zwei Alpinpolizisten und das Team zweier Hubschrauber (C14 und Flir Salzburg) im nächtlichen Einsatz.

 

Fotos: Bergrettung Werfen