Tödlicher Unfall Obersulzbachtal – eine Darstellung

24.09.24

Am 13.08.24 ereignete sich im Obersulzbachtal bei Neukirchen ein tödlicher Alpin Unfall. Anbei eine Darstellung der Beteiligten.

Aufgrund der unglücklichen und nicht vorhersehbaren Ursache – wie es zu diesem Unfall und Sturz in die Randspalte gekommen ist – möchten wir den Unfall näher betrachten. In Absprache mit dem Tourenführer der Gruppe wollen wir eine Betrachtung veröffentlichen, um auf die zunehmende Problematik, die durch Hangrutschungen (auch kleinflächige) bei Hochtouren zunehmend entsteht, aufmerksam machen. Durch einen Gletscherrückgang, durch hohe Temperaturen aufgrund der Klimaerwärmung und durch das Aufgehen des Permafrostes in der Tiefe werden diese künftig mehr werden. 

Übergang Gletscher auf Geröllfeld
Die 10-köpfige Gruppe stieg in zwei Gletscherseilschaften vom Gamsspitzl über denselben Weg zurück, auf dem sie am Vormittag aufgestiegen war. Am Ende des Gletschers, vor dem Übergang vom – in diesem Bereich flachen und aperen Obersulzbachkees (Krimmlertörlkees) – auf festen Boden, legten sie ihre Gletscherausrüstung ab. Nachdem alle ihre Gletscherausrüstung verstaut hatten – die Klettergurte wurden sicherheitshalber anbehalten -, prüften die beiden Tourenführer den Übergang vom blanken Gletscher auf das Geröll/Schuttfeld und befanden das Eis als gut und kompakt. Es war etwa ein Meter dick. Einer der Tourenführer stieg als erster über die Randspalte, die Entfernung vom Gletscher auf die Felsen betrug ungefähr eine Schrittlänge. Er stieg einige Meter über die Geröllflanke auf. Nacheinander folgten die weiteren Mitglieder der Gruppe.

Geröllfeld kam ins Rutschen

Als der Vierte auf das Geröllfeld stieg, löste sich im felsigen Hang Material – der Hang kam ins Rutschen. Die dritte Person konnte gerade noch das Gleichgewicht halten und sich an einem festen Fels anhalten. Die vierte Person verlor durch das abrutschende Material das Gleichgewicht. Der Mann kam ins Rutschen und stürzte mit den abrutschenden Felsblöcken in die durch den Hangrutsch eingestürzte Randspalte, wo er verschüttet wurde. Die dritte Person, die sich gerade noch festhalten konnte, wurde vom Tourenführer mit einem zugeworfenen Seil in Sicherheit gebracht. Eine Kontaktaufnahme mit dem Verunfallten verlief negativ.

Ein Abstieg in die eingestürzte Randspalte war aufgrund der noch absturzgefährdeten und instabilen Felsblöcke zu gefährlich und nicht möglich.  

Der Verunfallte wurde schließlich in einer sehr aufwendigen Bergung – bei der die Felsblöcke gesichert wurden – von Bergrettung und Alpinpolizei geborgen.

 

Fotos @ Bergrettung Neukirchen (Archiv / Einsatz)