Saalfelden-Maria Alm: Drei Alarmierungen an einem Tag

04.09.25 Einsätze

Bergretter trugen eine verletzte Wanderin ins Tal, und eine verirrte Frau wurde in der Nacht vom Rettungshubschrauber C14 geborgen.

Gleich drei Mal wurde die Ortsstelle Saalfelden-Maria Alm am Mittwoch, 3. September, alarmiert. Zwei Personenbergungen im Steinernen Meer waren die Folge.

Der erste Einsatz an diesem schönen Spätsommertag um 16.30 Uhr entpuppte sich als Fehlalarm heraus. Passanten vermuteten einen Absturz eines Paragleiters oder Kleinflugzeuges bei den „Teufelslöchern“, weil sie dort aus der Ferne eine auffallend blaue Farbe sahen. Wie sich herausstellte, war es der strahlend blaue Himmel, der durch ein Teufelsloch leuchtete, wie der stellvertretende Ortsstellenleiter Günter Herzog schildert. Er selbst und zwei Polizisten konnten in einem Fernglas nichts anderes als den blauen Himmel sehen. Der Polizeihubschrauber Libelle flog das Gebiet ab. Die Crew konnte keine Verunfallten sichten. Schließlich wurde der Einsatz beendet.

Der zweite Einsatz kurz nach 18 Uhr betraf eine gestürzte 47-jährige Wanderin aus Berlin. Sie war von der Steinalm in Richtung Bachwinkl auf einem steilen und wurzeligen Weg unterwegs und dürfte dann ausgerutscht oder gestolpert sein. „Bei dem Sturz verletzte sie sich das Sprunggelenk“, sagt Herzog. Ihr Ehemann setzte einen Notruf ab. Zehn Bergrettungskräfte rückten aus. Sie betteten die Frau in eine Vakuummatratze und trugen die Verletzte mit der UT, teilweise an Bäumen seilgesichert, über den Steinalmweg ins Tal. Am Parkplatz der Peter-Wiechenthaler Hütte in Bachwinkl wurde sie dem Roten Kreuz übergeben.

Dritter Einsatz: Um 22.20 Uhr ging bei der Ortsstelle die dritte Alarmierung an diesem Tag ein.  Eine 71-jährige Deutsche hatte sich beim Abstieg in Richtung Riemannhaus verirrt und ist ins Viehkogeltal geraten. Sie hatte sich um zirka 17.30 Uhr im Bereich zwischen Hochbrunnsulze und Schönfeldgrube von ihrem Bruder getrennt, sie wollte alleine weitergehen.

Bei einer Abzweigung hat sie aber einen anderen Weg genommen und geriet schließlich in wegloses Gelände. Vom Riemannhaus aus, wo ihr Bruder um 19 Uhr eingetroffen war und auf sie wartete, wurden um 22.30 Uhr die Einsatzkräfte alarmiert. Die Frau konnte am Handy nicht erreicht werden, es gab keinen Empfang. 

Die Crew des Polizeihubschraubers Libelle konnte die Vermisste schließlich mit einer Wärmekamera in einem Graben lokalisieren. Da es dort aber keine Landemöglichkeit gab, wurde der Rettungshubschrauber C14 aus Niederöblarn (Steiermark) alarmiert, der mit einer Seilwinde ausgestattet ist. Mit dieser konnte die unverletzte Frau aufgenommen und ins Talg geflogen werden. 

Die Libelle hat den Einsatzort für die Personenbergung mit Scheinwerferlicht ausgeleuchtet. Zehn Apinisten des Bundesheeres, die zu diesem Zeitpunkt am Riemannhaus einen Kurs absolvierten, waren ebenfalls ausgerückt, um die Vermisste zu suchen. Da die Frau vom Hubschrauber geborgen wurde, konnten sie knapp vor dem Einsatzort wieder umkehren. Einsatzende für die Bergrettung war um 2 Uhr. 

„Es war ein sehr ereignisreicher Tag“, fasste Günter Herzog zusammen. Er hat alle drei Bergrettungseinsätze geleitet. 

Fotos: Bergrettung Saalfelden-Maria Alm/Herzog