Jubiläum: 20 Jahre Diensthütte Genneralm

29.08.25 Events

Ein geselliges Grillfest mit Ehrungen verdienter Bergretterinnen und Bergretter am Freitag.

Die Ortsstelle Salzburg feierte am  29. August das 20-jährige Bestehen der Diensthütte Genneralm. Rund 50 Bergretter und Bergretterinnen, darunter Familienmitglieder und einige Altbergretter, sind zu dem Grillfest auf die Genneralm gekommen und haben das Jubiläum gebührend gefeiert.

Dieses gesellige und feierliche Ereignis hat Ortsstellenleiter Jens Reindl auch zum Anlass für Ehrungen genommen. So haben die beiden Bergführer Dominik Trimmel und Erich Wieland das Bergrettungsabzeichen überreicht bekommen, da sie gleichzeitig mit der abgeschlossenen Ausbildung zum Bergführer nun auch fertig ausgebildete, aktive Bergretter sind. 

Ehrungen langjähriger Mitglieder

Anni Kienesberger wurde für ihre 25-jährige Mitgliedschaft bei der Ortsstelle Salzburg geehrt, ebenso Walter Erhart für seine 50-jährige Mitgliedschaft und Wolfgang Gassner für seine 60-jährige Mitgliedschaft. Die Ortsstelle Salzburg ist sehr stolz darauf, so langjährige und verdiente Bergretterinnen und Bergretter in ihren Reihen zu haben!

Einblick in die Gesichte der Hütte 

Roland Schimpke, Bezirksleiter der Bergrettung im Flachgau und ehemaliger Leiter sowie ehemaliger stv. Leiter der Ortsstelle Salzburg gab bei dem Fest einen interessanten Überblick über die Geschichte der Diensthütte. Einige der Gäste der Feier waren ja noch von Anbeginn dabei und erlebten die Planungs- und Bauphase hautnah mit.

Warum wurde die Hütte überhaupt gebaut? Roland nannte einen wesentlichen Grund: Der Pachtzins für die alte Hütte, die nur einige Meter weiter nördlich lag, war erhöht worden. Da tauchte der Gedanke auf, selbst eine Hütte zu bauen. Als Mastermind entpuppte sich Karl Schernhammer, „er war der große Macher in der Ortsstelle“, erzählte Schimpke. „Karli“ brachte als gelernter Tischler auch viel Erfahrung mit.

Im Jahr 2002 wurde der Entschluss für den Bau gefällt

 Im Jahr 2002 wurde der Beschluss zum Bau der Hütte gefällt. Hans Aschauer nahm dazu Kontakt mit dem Grundbesitzer, den Österreichischen Bundesforsten, auf. Wie sich herausstellte, befand sich an dem Ort, wo jetzt die Diensthütte steht, früher eine „Alphütte“. Der Neubau wurde von den Bundesforsten genehmigt. Den Vertrag hat der damalige Landesleiter der Salzburger Bergrettung, Hias Gruber, als gesetzlicher Vertreter für die Bergrettung unterschrieben – damit war alles rechtsgültig.

Bergretter brachten viel Eigenleistung ein

Im Jahr 2003 wurde mit den Holzbringungsarbeiten begonnen. Das Holz wurde dann zur Zimmerei Auer gebracht, abgebunden und gefräst. Von den Bergrettern wurde viel Eigenleistung erbracht. „Wir haben versucht, alles selber zu machen“, schilderte Schimpke. In diesen Jahren war das Zuhause von Karli der Treffpunkt der fleißigen „Mitarbeiter“. Dort, im Keller, wurde die Innenausstattung der Hütte angefertigt. Für die Sachspenden bedankte Schimpke bei Christian Nedomlel – die Hütte konnte dank Bekanntschaften und Sponsoring gebaut werden – und bei Rudi Theierl, der aufgrund seiner beruflichen Verbindung zu Red Bull auch einiges bewegen konnte. „Plötzlich ist ein Bagger dagestanden und der Keller wurde gebaut.“

Dass die Hütte auf dem Gemeindegebiet von Abtenau gebaut wurde, war auch kein Problem, da der damalige Abtenauer Bürgermeister der Bergrettung wohl gesonnen war. Die Hütte durfte sogar höher gebaut werden als ursprünglich geplant. Während der Bauphase hat Heli Gnann in der alten Hütte für die fleißigen Bergretter schmackhafte Speisen zubereitet. 

Einweihung der Hütte im Jahr 2005

Am 3. September 2005 konnte schließlich die Einweihung der Hütte gefeiert werden. Ab diesem Zeitpunkt wurde in einer zweiten Phase die Hütte sukzessive baulich verbessert. Mit der Verschindelung unter der Ägide von Sepp Schmidlechner wurde die Hütte winddicht gemacht. „45 Kameraden leisteten über 9.000 Arbeitsstunden“, fasste Schimpke die große Hilfsbereitschaft der Bergretter zusammen. Im Laufe der Jahre entstand auch ein Holzlager für die Hütte. Dort hat jetzt das Dieselaggregat einen neuen Standort bekommen. 

Es gab auch traurige Momente auf der Diensthütte. Am Silvesterabend 2007 ist ein Ortsstellenmitglied am Genner tödlich abgestürzt. „Das war ein sehr dramatisches Ereignis und sehr belastend.“

Die Diensthütte wird auch für Ausbildungskurse der Landesleitung von angehenden Bergretterinnen und Bergretter gebucht. Es finden Erste-Hilfe-Kurse und Peer-Kurse statt, auch wurden Übungen zusammen mit der Flugpolizei durchgeführt und es werden immer wieder auch Bezirks- und Ortsstellenübungen veranstaltet. „Es ist wohl die schönste Hütte, die die Bergrettung hat.“

Ein großes Dankeschön auch an die Hüttenwarte

Ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfern, die sich an der Errichtung der Diensthütte beteiligt haben! Die Hütte sehr gut instand gehalten haben die Hüttenwarte und ihre Stellvertreter – ein großer Dank gilt Hans Aschauer, Wolfgang Gassner, Robert Wörndl und dem derzeitigen Hüttenchef Horst Reiter.

Fotos: Bergrettung Salzburg, Horst Reiter/Vera Reiter