SCHERMBERG NORDWAND ÜBER WELSER WEG
Bergrettungskamerad Roland Moltinger berichtet über seine Besteigung der Schermberg Nordwand am 07.08.2021
Die Schermberg Nordwand gehört mit ihren 1400 Metern zu den höchsten Wänden der Nördlichen Kalkalpen. Der Vergleich mit einer Watzmann Ostwand oder einer Hochstadel Nordwand drängt sich auf. Der Schermberg ist nach dem Großen Priel und der Spitzmauer der dritthöchste Gipfel im toten Gebirge.
Der ursprüngliche Plan war, den Linzer Weg zu durchsteigen, der im obersten Teil der Wand vier Seillängen im 4 Grad aufweist. Da aber keiner meine beiden Bergrettungskameraden Zeit hatte, entschloss ich mich alleine über den Welser Weg die Nordwand zu durchsteigen.
Der Welser Weg hat im Mittelteil und ganz oben Kletterstellen im 3 Grad und sonst mehrere Stellen im 2 Grad. Wie immer bei solchen Wänden sind die Wegfindung, der Steinschlag und die Länge die wichtigsten Kriterien, die zu beachten sind, abgesehen vom perfekten Wetter.
Ausgangspunkt Almtalerhaus
Ausgangspunkt ist das Almtalerhaus auf 700 hm. Dort folgt man dem Weg Richtung Welser Hütte. Auf 1000 hm ist der Einstieg. Nach dem Einstieg immer rechtshaltend über steiles Grasgelände quert man immer wieder steile Rinnen bis man zu einem massiven Felspfeiler kommt. Den Pfeiler hinauf über leichte Felskletterei und glatte Platten zu einem steilen Schuttfeld.
Nach dem Schuttfeld linkshaltend über eine Gradkletterei zum Grat, wo die Kletterei am Tassilo Klettersteig auf 2200 Metern endet. Danach noch 200 hm über den Klettersteig zum Gipfel auf 2400 Meter Höhe.
Der Abstieg
Als Abstieg wählte ich den Tassilo Klettersteig zur Welser Hütte und weiter zum Almtalerhaus. Das Gebiet Almtal / Totes Gebirge kann ich nur jedem empfehlen. Wenig Leute und sehr schöne Anstiege.
Text und Bilder: Roland Moltinger