Über die Grenze nach China: Die zweite Expeditionswoche

Freitag, 11. Juli 2008: Die zweite Expeditionswoche ist bereits angebrochen.

Am Torugart Pass warten die Passformalitäten. Wir werden mit einem Bus durch das Sperrgebiet bis nach Kasgar gebracht.
Sepp Schiefer meldet sich mittags um 12:39 Uhr per SMS: “Wir sind eben nach der fünften Grenzkontrolle in China eingereist. Wider Erwarten gab es überhaupt keine Probleme, alle waren sehr hilfsbereit, höflich und auch sehr nett. Wir sind froh, dass wir alles an Ausrüstung und Verpflegung mithaben”…
Fünf Mal wurde das ganze Equipment dafür vom Laster geräumt, fünf Mal alles elektronisch gescannt und durchsucht, sogar die Skistöcke und Bikes (Rahmen) und die Räder wurden abgeklopft und genauestens durchsucht. Sogar die letzten Aufnahmen der Videocam von Sepp wurden gecheckt – chinesische Gründlichkeit ;))…

Keine Zeit für Annehmlichkeiten und Märkte – dafür “Putzdienst”
Mittlerweile ist das restliche sechsköpfige Expeditionsteam im Zentrum von Kashgar gelandet. Morgen früh starten sie gleich um 7:30 Uhr direkt vom Hotel zu einer weiteren 110 km langen Etappe auf den Karakorum Highway Richtung Pakistan. Den bekannten Markt von Kashkar, ein weiteres Highlight der Tour besichtigen unsere extremen Biker erst am Ende der Tour, am 30. Juli. Dafür haben sie noch bis spät in die Nacht hinein die Räder gesäubert und die schmutzige Bekleidung gewaschen, damit wieder neuer Staub aufgenommen werden kann ;))
“Bislang sind wir 470 km geradelt, in wenigen Stunden geht es gnadenlos weiter”, so Sepp Schiefer…

12. Juli:“Verließen heute den wild pulsierenden und atemberaubenden Völkermix in Kashgar”, so Sepp Schiefer. Am angenehmen Asphalt am Highway ging es 120 km vor Schluchteingang ins Lager auf 1.800m. Am Abend zog noch ein heftiges Unwetter auf und die Biker mussten in ihren Zelten verharren.

“Wir radeln im Sixpack und werden bestaunt und behupt wie Olympioniken in unseren rot-weiß-roten Steinbach-Dressen”, erzählt Sepp Schiefer per SMS aus China. Kilometer um Kilometer spulen die Radler ab – immer Richtung Pakistan am Highway entlang. Als “Dampfhammer” kristallisieren sich Willi und Andi heraus: “Der Klaus ist der Zugchef und Rupi und Paul die Tempo-Kontrollore. Ich weile gemütlich hinten im Schlafwagen,” meint Sepp. Die Positionen sind also vergeben – soweit alles klar! “Bis zur nächsten Steigung, denn da mutieren alle zum Dampfhammer – und der Schlafwagen bleibt auf der Strecke – wie die Geier”…

Sonntag, 13. Juli, 16:50 Uhr: Klaus Wagenbichler meldet sich via Satelittenhandy:
“Bei uns ist es nun Mitternacht, wir sind am 3.600m hohen Karakolsee angekommen. Hier übernachten wir in traditionellen Jurtezelten.”

Bislang haben die Biker 650 km zurückgelegt. Davon waren etwa 400 km Schotterpiste. Der Rest – wie der viel befahrene Karakorum-Highway in China – war bester Asphalt.
Insgesamt haben wir nun 7.000 hm hinter uns gebracht, erzählt Klaus Wagenbichler. “Nun haben wir die Fahrräder zum Rücktransport geschickt und sind nur mehr mit Skiern und zu Fuß unterwegs. Morgen geht es von 3.600m ins 4.500m hohe Basislager.”

Die komplette Route zur Übersicht – hier klicken!

Die erste Woche – per Mountainbike durch Kirgistan – hier klicken!

Vom Basislager zum Aufstieg – der Anstieg auf den Muztagh-Ata – hier klicken!